Mit dem 9 Euro Ticket erhielt der öffentliche Nahverkehr eine gewaltige Aufmerksamkeit und großen Zuspruch. Gleichzeitig offenbaren sich die Verfehlungen einer verschlampten, autozentrierten Verkehrspolitik. In Deutschland sind viele Menschen ohne eigenes Auto aufgeschmissen, da ein gut ausgebauter öffentlicher Nahverkehr mit einem einfachen, bezahlbaren und finanzierbaren Tarifsystem nicht in Sicht ist. Was wird also aus der viel beschworenen #Verkehrswende und #Mobilitätsgarantie, mit der wir die Klimaschutzziele erreichen und den Menschen eine selbst bestimmte Mobilität ermöglichen können?
Das 9 Euro Ticket Sommermärchen
Video: Da grinst Volker Wissing (FDP) wie ein Honigkuchenpferd und weiß doch sehr genau, dass er die Erwartungen der Nutzenden nicht annähernd erfüllen kann. Er muss sich als Autofahrer auch nicht mit den Folgen abmühen. Er wird mit seiner Partei auch nicht für echte Verbesserungen im öffentlichen Nahverkehr einstehen – schon traditionell bedingt.
Erwartetes Ziel des 9 Euro Ticket übertroffen
Seit dem Verkaufsstart Ende Mai wurden bis dato bundesweit rund 21 Millionen 9 Euro Tickets verkauft. Das ergab eine Auswertung des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen zum Ende des ersten Monats.
Zusammen mit den etwa zehn Millionen Abonnentinnen und Abonnenten, die das vergünstigte Ticket automatisch erhalten, ist damit die vorher von der Branche kalkulierte Zahl von 30 Millionen Tickets pro Monat nicht nur erreicht, sondern sogar leicht überschritten worden.
9 Euro Ticket bedeutet echte Teilhabe
Für viele Menschen bedeutet das 9 Euro Ticket nichts Geringeres als Teilhabe: Nicht allen Menschen können sich den Kurzausflug ans Meer oder den Freundesbesuch in der Nähe leisten.
Hier ist das 9-Euro-Ticket eine große Entlastung – vorausgesetzt, dass es vor Ort ein Bus- und Bahnangebot gibt. Denn dort, wo Bus oder Bahn nicht fahren, bringt das 9 Euro Ticket schlichtweg nichts. Wer nicht Autofahren kann, will oder es sich nicht leisten kann, ist vom gesellschaftlichen Leben abgehängt und buchstäblich aufgeschmissen.
Nachfolge zum 9 Euro Ticket: Typisch Deutschlandchaos
Neben dem längst überfälligen Ausbau des Öffentlichen Verkehrs ist auch ein attraktiver, angemessener Preis erforderlich, um das Land endlich in Bewegung zu versetzen. So hat der VCD beispielsweise sein Verkehrskonzept vorgestellt und in die politische Diskussion eingebracht.
Eine einheitlich Regelung mit einem landesweit gültigen Ticketsystem ist nach wie vor nicht in Sicht – jedes Ländle regelt das für sich. Dabei wäre es so wichtig, eine gesamtgesellschaftliche Antwort auf die Fragen der Verkehrswende zu geben. Von der Nordsee bis zum Bodensee muss es 1 Preis für alle geben – ganz einfach.
Das jetzt vorgeschlagene Länder Plus Ticket soll für acht Großräume angeboten werden und immer mindestens bis zum nächsten Mittelzentrum des angrenzenden Geltungsbereiches gültig sein. Außerdem gibt es Bereiche, in denen zwei Länder Plus Tickets gültig sind. Da gehts also schon wieder los mit den Unterschieden, mit den Regelungen, mit den Ausnahmen. Jedoch wird Mobilität unserer Ansicht nach nicht vom Fahrgast aus gedacht.
Die Preisvorschläge von 69,- Euro bzw. 75,- Euro pro Monat liegen nur wenig unter den regulären Preisen vor dem 9 Euro Ticket. Insofern ist der Anreiz hier fraglich. Deutlich positiver wäre ein 365 Euro Ticket anzusehen. Einfach, verständlich, klar in der Botschaft: ÖPNV für 1 Euro am Tag!
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ÖPNV plus Radverkehr: Der Weg in die Klimaneutralität
- Der zunehmendes Absatz von E-Bikes aber auch der Kauf eines klassischem Fahrrads zeigt deutlich, dass sich immer mehr Menschen dem Bewusstsein Radfahren öffnen.
- Die Frage “Welches Fahrrad passt zu mir?” kann und sollte man heute vielleicht ersetzen durch “Wie sicher ist mein Fahrrad?”. Mit steigender Zahl an Verkehrsteilnehmern, steigen leider auch die Gefahren insbesondere für Radfahrende. Regelmäßige Fahrradinspektionen, Helm (besser noch Fahrradairbag) sowie eine sichere Fahrradregistrierung sollten heute nicht fehlen.